Strahlenunfälle & Strahlenschäden
Als Strahlenunfälle bezeichnet man solchen Unfälle, bei denen Menschen einer ungeplant hohen Dosis radioaktiver Strahlung oder von Röntgenstrahlung ausgesetzt werden.
Jüngere Vergangenheit
Im Folgenden einige schwere und gut dokumentierte Fälle. Achtung: In den IAEO-Berichten sind teils drastische Bilder enthalten.
- 2005, Nueva Aldea (Chile): 3 Menschen tragen Strahlenschäden davon, als die Quelle eines Geräts zur Untersuchung von Schweißnähten offen liegt. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/books/IAEABooks/8117/The-Radiological-Accident-in-Nueva-Aldea
- 2001, Bialystok (Polen): 5 Menschen erhalten im Rahmen einer Strahlentherapie zu hohe Dosen. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub1180_web.pdf
- 2000, Samut Prakarn (Thailand): Mindestens 3 Tote infolge erhöhter Strahlendosen als Schrottsammler unsachgemäß und ungesichert abgelegte Cobalt-60-Quellen stehlen und aufbrechen. Bericht auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearunfall_von_Samut_Prakan. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub1124_scr.pdf
- 2000, Panama City: 28 Patienten erhalten eine zu hohe Dosis im Rahmen einer Strahlentherapie, einige versterben infolgedessen. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub1114_scr.pdf
- 1998, Istambul (Türkei): In einer verkauften Lagerhallte fanden sich seit 1993 dort gelagerte Cobalt-60-Strahlenquellen. In Unkenntnis wurden sie verkauft und aufgebrochen. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub1102_web.pdf
- 1997, Lilo (Georgien): Soldaten der georgischen Grenztruppe auf dem ehemaligen Stützpunkt der sowjetischen Armee bemerken Hautveränderungen - die von zurückgelassenem Radioaktiven Material herrühren. Die Rote Armee nutze das Gelände als Ausbildungsstätte für den Zivilschutz und die Strahlenquellen dienten möglicherweise beim Training im Umgang mit Messgeräten. (IAEO-Bericht S. 8): IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/Pub1097_web.pdf
- 1996/97, Costa-Rica: 115 Patienten einer Strahlentherapie erhalten zu hohe Dosen. Beim Austausch der Cobalt-60-Strahelnquelle war ein Kalibrierungsfehler unterlaufen. Bericht auf der englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/1996_San_Juan_de_Dios_radiotherapy_accident. IAEO-Bericht: http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/P027_scr.pdf
- 1993, Hamburg: "Hamburger Strahlenskandal": Aus der Dissertation von Maike Frost (2005): Dem damaligen Direktor der Abteilung für Strahlentherapie an der Hamburger
Universitätsklinik Eppendorf (UKE), Professor Dr. Dr. Klaus-Henning Hübener, wurde
vorgeworfen, Patienten fehlerhaft behandelt zu haben. Krebspatienten wären durch die
Bestrahlung mit zu hohen Einzeldosen geschädigt worden und würden an starken
Spätfolgen leiden. Quelle: http://d-nb.info/979727677/34. Spiegel-Artikel von 1994: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13683789.html.
Aus der Anfangszeit der Röntgenstrahlung