Der Stromkrieg – Gleich- oder Wechselspannung im Haushalt?

(leicht veränderter Artikel auf Basis von: http://heise.de/-197183)

Ende 2007 hat der New Yorker Energieversorger „Con Edison“ den letzten Kunden von seinem Gleichstromnetz im Stadtteil Manhattan genommen. Damit ist der „Stromkrieg“ zwischen dem Gleichstromverfechter Thomas Alva Edison und den Wechselstromanhängern George Westinghouse sowie Nikola Tesla nach 125 Jahren endgültig zu Ende.

Im September 1882, hatte Edison sein erstes Kraftwerk in New York in Betrieb genommen. Seither wurden Kunden in der Stadt mit Gleichstrom versorgt. Die elektrische Energie wurde bei einer Spannung von 110 V bei großer Stromstärke übertragen. Bei großen Stromstärken ist der Verlust durch Erwärmung der Leitung allerdings hoch. Um die Verluste gering zu halten, müsste also entweder von Großkraftwerken zu den Verbrauchern unpraktische und kostspielige Leitungen mit riesigen Querschnitten verlegt werden, die für den Ladungsfluss keinen großen Widerstand darstellen. Oder es müssten alle ein bis zwei Kilometer ein Kraftwerk errichtet werden. Zu Beginn des Stromzeitalters hatten daher Personen, die es sich leisten konnten, einen eigenen Generator im Haus.

Wechselstrom hat dieses Problem auch, allerdings kann er durch Transformation auf höhere Spannung auch über längere Strecken effizient transportiert werden.

Dennoch wehrte sich Edison lange gegen Wechselstrom. Durch öffentliche Tötung von Tieren mit Wechselstrom versuchte er, den Wechselstrom als besonders gefährlich zu brandmarken. (Sein Mitarbeiter Harold P. Brown hatte den elektrischen Stuhl als Hinrichtungsinstrument entwickelt. Natürlich mit Wechselstrom)

Erst 1928 stoppte Con Edison den weiteren Ausbau des Gleichstromnetzes, versorgte aber bestehende Kunden weiter. In den frühen 1970er-Jahren wurden noch über 6.000 Gleichstromkunden in New York gezählt. 2006 waren nur noch 60 Kunden übrig, Ende 2007 wurde der letzte Abnehmer umgestellt. Er benötigt Gleichstrom für den Betrieb eines Aufzugs und einer Sprinkleranlage.

Lange Zeit war es schwierig, die Spannung von Gleichstrom zu erhöhen. Heute wird für sehr lange Entfernungen und für Unterwasserkabel die sogenannte Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) verwendet.